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Die Mutti ist sehr enttäuscht: Die Gayromeo-App fürs iPhone ist aus dem Apple-Store geflogen.

Die App, mit dem man Gayromeo auf dem iPhone nutzen kann, ist aus dem Apple-Store geflogen. User sollen sich über „unangebrachte Bilder“ beschwert haben

Die Mutti ist sehr enttäuscht!

Es ist schwierig mit Apple und dem Sex. Apps, die in den App-Store für das iPhone wollen, müssen ganz brav sein: Keine Bilder von Männern in Unterwäsche, keine halbnackten Partyjungs, keine von Händen unterhalb der Gürtellinie, eigentlich gar nichts unterhalb der Gürtellinie. Schon gar nicht nackt. Und steif ist bei Apple natürlich nur der Umgang mit schwulen Inhalten. Für Steve Jobs Imperium gelten eben amerikanisch prüde Maßstäbe.

Das bekam am Freitag auch Gayromeo zu spüren. Peter Steinberger der Entwickler der App „Mobile Romeo“ mit dem Gayromeo.de auch von unterwegs genutzt werden kann, wird keine weiteren Umsätze im Apple-Store mehr erzielen. Seine App wurde entfernt, weil sich User darüber beschwert haben sollen, man könne damit „unangebrachte Bilder“ sehen. Schließlich können User mit PlusAccounts damit auch unterwegs auf pornographisches Material zugreifen. Das darf nicht sein, und dass die User sich in ihr Account einloggen müssen um das zu tun, interessiert bei Apple niemanden.

User die das kleine Programm schon nutzen, können das auch weiter tun, neue User wird es für die Fünf-Euro-Anwendung nicht geben. Zwar war die App, wie alle Anwendungen im Apple-Store, vor seiner Freischaltung gründlich geprüft worden, aber offensichtlich nicht gründlich genug.

Erst im Februar hatte Apple tausende Anwendungen aus seinem Store gelöscht, die nicht sittsam genug erschienen, unter ihnen auch viele schwule Angebote. Auf die daraufhin aufkommende breite Kritik reagierte Steve Jobs gelassen. Wer die Vorschriften des Apple-Stores zu streng fände, könne ja ein anderes Angebot nutzen.

(Paul Schulz)

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