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Politik & Gesellschaft

„Über meine Infektion reden macht mich stark“

Thilo und Marcel redeten auf einer Veranstaltung der Welt-Aidskonferenz über ihre HIV-Erkrankung. Das Publikum war begeistert von ihrer Offenheit.

Thilo in Bäckeruniform steht den Besuchern auf der Aids-Konferenz Rede und Antwort zum Thema HIV und Arbeit. (Foto: IWWIT)

Es ist wichtig als HIV-Positiver Gesicht zu zeigen. Das erfahren unsere Rollenmodelle Thilo und Marcel gerade auf der Internationalen AIDS-Konferenz in Washington. Dort reden sie über ihre Arbeit bei ICH WEISS WAS ICH TU und erklären Interessierten die Ansätze der Kampagne.

Am Dienstag standen sie in der European Networking Zone Rede und Antwort zu ihrem Engagement und ihrem Leben als offen HIV-positive schwule Männer. Die Reaktionen des Publikums waren bewundernd und ermutigend. „Es berührt uns sehr, wie offen ihr über euren Umgang mit der Infektion reden könnt. Solche Kampagnen wünschen wir uns auch bei uns“, fasste ein amerikanischer Teilnehmer den Austausch zusammen. Sich offen als Positiver outen, Gesicht in der Öffentlichkeit zu zeigen und über den eigenen Umgang mit der Sexualität zu reden, ist auch heute immer noch nicht selbstverständlich und in vielen Ländern undenkbar.

„Gerade die Amerikaner sind über die Offenheit, mit der wir über unsere Infektion und unsere Sexualität reden, sehr beeindruckt. Unvorstellbar in den meisten Staaten der USA“, berichtet Thilo.

Tilo ist auch begeistert, wie viel im Global Village los ist, in dem sich Projekte, Kampagnen und Aktivisten präsentieren.

Am Mittwoch wurde am Stand der Deutschen AIDS-Hilfe und ICH WEISS WAS ICH TU das Thema „HIV+ – Discrimination kills!“ in den Mittelpunkt der „Your Freedom of Choice“-Kampagne gerückt. Weltweit werden noch HIV-positive Menschen ausgeschlossen und Aufgrund ihrer Erkrankung diskriminiert. Auch in der Arbeitswelt ist HIV für viele noch ein Thema, dass sie lieber nicht ansprechen, aus Angst gemobbt zu werden.

Thilo, der mehrere Jahre in Berlin als Konditor arbeitete, stellte sich in Bäckeruniform den Fragen von vielen Besuchern rund ums Thema HIV und Arbeit (hier gelangt ihr zu spannenden Infos zum Thema...).

Die Gespräche waren intensiv und es gab viele positive Rückmeldungen für die Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU.

Diese Reaktionen zu bekommen, waren für Thilo sehr wichtig, der mit seiner Geschichte informieren und helfen will. Aber auch ganz persönliche Gründe hat er für seinen Umgang mit seiner HIV-Erkrankung: „Über meine Infektion reden macht mich stark und bringt mich persönlich weiter.“