Risikominimierung

Null Risiko ist beim Drogenkonsum nicht zu haben. Wenn du Drogen nimmst, kannst du aber einiges dafür tun, um die Risiken so gering wie möglich zu halten: Informier dich über Wirkungen und Wechselwirkungen der Substanzen, die du nehmen willst, konsumier neue Substanzen möglichst nicht allein und sei vorsichtig beim Dosieren und Nachlegen.

Vorbereitung ist wichtig

Pack ein, was du für einen risikoarmen Konsum benötigst: ein eigenes Röhrchen zum Sniefen und sterile Spritzen sowie ggf. Filter und Wasser für den intravenösen Konsum. Deine GHB/GBL-Rationen solltest du vorher mit einer kleinen Spritze zu Hause abfüllen, damit es im Rausch nicht zur Überdosierung kommt. Wenn du deine Konsummenge begrenzen willst, kannst du in entsprechenden Internetshops kleine Behältnisse für geringe Mengen Kokain, Speed etc. kaufen. Wenn du eine HIV-Therapie machst, solltest du genug Medikamente mitnehmen. Vielleicht dauert die Party länger als geplant.

Warte mit dem „Nachlegen“

Es kommt immer auf die Droge an, grundsätzlich wird aber empfohlen: Warte mindestens zwei Stunden, bevor du nachlegst, also die nächste Dosis konsumierst. Es ist riskant, wenn du zu früh oder zu viel nachnimmst – vor allem bei GHB/GBL, da die Substanz ihre Wirkung noch nicht voll entfaltet hat und es zu unkalkulierbaren Steigerungen der Wirkungen kommen kann.

Bei vollem Magen kann es länger dauern, bis die Droge wirkt.

Triff Absprachen mit deinen Freunden

Wenn du auf einer Party Chems nimmst, sollte jemand in der Nähe sein, dem du vertraust. Wenn Freunde etwas nehmen, ist es ratsam, wenn einer in der Gruppe nüchtern bleibt. Teilt einander mit, was ihr schluckt, snieft oder spritzt – im Notfall kann man so besser helfen. Und wenn ihr zusammen auf eine Party geht, verlasst sie auch zusammen. Lasst niemanden zurück, wenn er Drogen konsumiert hat. Wenn du einen Freund länger nicht gesehen hast, dann schau nach ihm – vielleicht braucht er Hilfe.

Achte auf die Qualität deiner Drogen

Illegale Drogen werden oft nicht rein verkauft, sondern mit anderen Substanzen „gestreckt“. Die Reinheit und damit die Wirkung können also von Mal zu Mal erheblich variieren. Vorsicht bei Anbietern, die du nicht kennst! Kauf nur bei Leuten, denen du vertraust und die ihren Stoff selber nehmen. Aber auch dieses Vorgehen bietet keine 100%ige Sicherheit. Fang lieber mit einer kleinen Menge an, um die Wirkstärke einzuschätzen und so eine Überdosierung zu vermeiden. Die Pillenwarnungs-App KnowDrugs (externer Link) schickt aktuelle europa- und weltweite Pillenwarnungen auf dein Handy. Zudem bietet die App Substanzinfos und Hinweise zur Ersten Hilfe bei Drogennotfällen.

Vorsicht vor Wechselwirkungen

Manche Drogen und Medikamente wirken stimulierend und aufputschend. Solche „Upper“ sind z. B. Koffein, Speed, Crystal oder Kokain. Als „Downer“ gelten Substanzen mit beruhigender Wirkung: Alkohol, Cannabis, GHB/GBL oder Ketamin machen zudem müde. Der Mix von zwei oder mehr Substanzen ist riskant: Die Kombination von Poppers und Potenzpillen zum Beispiel kann lebensgefährlich sein. Besonders gefährlich ist die Einnahme von verschiedenen Downern.

Die richtige Droge am richtigen Ort

Drogen werden aus den unterschiedlichsten Gründen genommen, zum Beispiel, um für bestimmte Sexpraktiken schmerzunempfindlich zu sein – was dazu führen kann, dass du Grenzen nicht wahrnimmst. Für die Frage, ob du Drogen nehmen willst und wenn ja, welche, ist auch der Ort wichtig: Da Downer wie Ketamin beruhigend und betäubend wirken, ist es zum Beispiel keine gute Idee, Downer in der schwulen Sauna zu nehmen. Du kannst dann vielleicht nicht mehr kontrollieren, was mit dir geschieht. Außerdem wird in der Sauna dein Kreislauf zusätzlich belastet.

Neues nie alleine probieren

Generell gilt: Nimm Drogen nur, wenn du gesundheitlich fit und auch psychisch in einer guten Verfassung bist. Lass dich zu nichts überreden. Probiere neue Substanzen nur in privater Umgebung aus und nicht allein. Und fang erst mal mit kleinen Mengen an.

Idealerweise sollten immer Freunde dabei sein. Achtet aufeinander und lasst niemanden alleine auf einer Party zurück. Wenn die anderen wissen, was du nimmst, können sie im Notfall besser reagieren.

Sicher nach Hause kommen

Verabrede vorher mit deinen Freunden ein paar Dinge: Wie kommt ihr zur Party und danach wieder nach Hause? Wenn ihr Chems genommen habt, solltet ihr nicht am Straßenverkehr teilnehmen – auch nicht mit dem Fahrrad. Falls ihr mit dem Auto unterwegs seid, macht vorher aus, wer nüchtern bleibt. Oder lasst genug Geld übrig fürs Taxi nach Hause.

Zeit für Regeneration einplanen

Wenn du Chems konsumierst, brauchst du danach Zeit zur Regeneration. Daher ist es ratsam, konsumfreie Tage einzuplanen, bevor du wieder arbeiten gehst. Bei einigen Drogen wie zum Beispiel LSD oder Crystal Meth kann die Regeneration mehrere Tage dauern. Wenn du HIV-Medikamente nimmst, werden außerdem einige Drogen wesentlich langsamer abgebaut.