Keith Haring läuft mit

Am 16.Mai schwitzen und spenden New Yorker zum 25. Mal beim Aids-Walk.

Schwitzen und dabei Gutes tun: Sportliche Betätigung zur Unterstützung der Aids-Hilfen ist seit vielen Jahren in zahlreichen Städten üblich. Die Idee des Aids-Walk stammt aus den USA. Die New Yorker laufen am 16. Mai zum 25. Mal.

Ob Keith Haring wirklich so sportlich war?

1986 war ein wichtiges Jahr für die von der Aidskrise hart getroffene schwule Community. In Deutschland findet das allererste bundesweite Positiventreffen statt. Und endlich hat man durch statistische Auswertungen Gewissheit darüber, welche sexuellen Praktiken riskant und welche sicher sind. Ein erster Safer Sex-Leitfaden nimmt ein großes Stück der Angst. In New York beginnt zur selben Zeit der 26-jährige Craig Miller die Vorbereitungen zu einem Event, von dem er noch nicht ahnen konnte, dass es einmal zur weltweit größten und wichtigsten Benefiz-Veranstaltung zur Bekämpfung von Aids werden sollte. 

Zum ersten Aids-Walk in New York brachten Miller und sein Team auf Anhieb mehrere Tausend Mitläufer zusammen. Mit den Teilnahmegebüren und Spenden sollte die erst wenige Jahre zuvor gegründete Selbsthilfeorganisation „Gay Men’s Health Crisis“ unterstützt werden.

Das schlecht ausgebaute Gesundheitssystem der USA machte es unabdingbar, auf kreativem Wege Mittel zu organisieren. Auch die Politik und die Gesundheitsbehörden reagierten nur schleppend auf die Bedrohung durch HIV. Ronald Reagan hatte bis dahin noch nicht einmal das Wort „Aids“ öffentlich ausgesprochen. Doch die Zeit drängte, schwule Männer zogen sich die Laufschuhe an und rannten schnaufend und schwitzend durch den Central Park und die angrenzenden Straßenschluchten bis zum Westend und wieder zurück.

Insgesamt 105 Millionen US-Dollar konnten so bislang eingesammelt werden, im vergangenen Jahr erzielte man durch die 45.000 Teilnehmer eine Rekordsumme von 5,6 Millionen Dollar.

Die 25. Auflage des New Yorker Laufes ist besonders durch den Blick zurück geprägt. In einem Video wird an Mitstreiter und Unterstützer erinnert. Und natürlich auch an prominente Menschen, die an den Folgen von Aids starben. So wird am 16. Mai zum Beispiel besonders häufig das Gesicht des Graffiti-Künstlers Keith Haring zu sehen sein. Die Keith Haring-Foundation, die das künstlerische Erbe des 1991 Verstorbenen betreut, hat eine limitierte T-Shirt-Edition mit einem Porträt des Sprayers herausgebracht. Jeder, der dem Laufteam der Stiftung mit einer Mindestspende von 50 Dollar beitritt, darf das Shirt vollschwitzen.

(cs)

Website des Aids-Walk NY
YouTube-Video zur Historie des Aids-Walk

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