Jetzt ging es auch für mich mit den GayGames richtig los. Am Sonntag hatte ich gleich das zweifelhafte Vergnügen, zum Anfeuern das Tennis-Doppel eines Freundes zu besuchen. Nix war’s da mit den „Spielen der kurzen Wege“! Irgendwo im tiefsten Weidener Wohngebiet, wo sich selbst Hase und Igel den Wolf langweilen, lagen die Spielstätten. Doch unser rund 15-köpfiger Fanblock hatte Pech. Die Gegner aus Indonesien tauchten nicht auf (kein Wunder, die suchen wahrscheinlich immer noch) und unsere Favoriten wurden damit ohne einen Aufschlag Sieger. Drei Dinge habe ich dabei gelernt: Man ruft nicht „TOR“, wenn der Ball ins Netz geht, Tennisschauen ist für mich tatsächlich so langweilig, wie ich immer vermutet habe und ich sollte lieber die Sportarten besuchen, bei denen mehr Fleisch geboten wird. Aber die Woche hat ja erst begonnen…
Am Montag stand dann mein erster Einsatz als Volunteer auf dem Plan: Parkettverlegen für das Tanzturnier. Was soll ich nun dazu schreiben? Es war halt so spannend, wie es sich anhört. Nette Leute – hat alles geklappt – Boden liegt – heute geht das Turnier los. Fertig. Da war die Poolparty im Anschluss in einem Kölner Badehaus ohne Zweifel erwähnenswerter. Als vorbildlicher Kölner komme ich schließlich gerne meiner Pflicht nach und sorge für eine individuelle Gästebetreuung bei unseren internationalen Besuchern. Nachdem ich am Abend vorher schon den asiatischen Raum willkommen heißen durfte, war diesmal Down Under an der Reihe. Exotik pur, und man muss noch nicht einmal dafür wegfahren. Das ist wirklich toll! Und mein Tennistrauma konnte ich auch für einen Moment vergessen.
Irritierend fand ich allerdings, dass ein paar der gut gebauten Jungs im Laufe des Abends immer mehr abzudrehen schienen. Nicht so ein ‚Ich-habe-tolle-Laune‘-Abgedreht, sondern eher ein ‚Ich-bin-dann-mal-weg‘-Zugedröhnt. Damit wurde ihre Stimmung aggressiver und die Chancen, mein bestes Stück in der Dampfsauna einfach so in den einen oder anderen Hintern schieben zu können, stieg erheblich. Ich bin jetzt kein sonderlicher Safer-Sex-Apostel, eher einer, der sein Risiko auch mal individuell abwägt. Aber ich kann nicht verstehen, dass Leute, denen es unheimlich wichtig zu sein scheint, attraktiv, fit und gesund zu wirken, so wenig Wert auf ihre sexuelle Gesundheit legen. Dabei stehen Kondome überall zur Verfügung! Manchmal frage ich mich, ob da nicht eine große Portion Selbsthass mit im Spiel ist, wenn man einerseits versucht, zwanghaft Schön zu sein, sich auf der anderen Seite aber so massiv selbst Schaden zufügt. Sowohl mit den Drogen, als auch beim Sex. Zum Glück sind das aber wohl eher Einzelfälle. Ich bin dann lieber gegangen und habe mir zu Hause noch ein Gläschen Rotwein eingeschenkt. Das ist zumindest gut für den Kreislauf…
In diesem Sinne: Prost!
Euer Markus
Mach doch mal deine persönliche Risikoanalyse!