Lady Gaga, der größte Popstar des Planeten, ist erzürnt über die gestrige Entscheidung des US-Senats, „Don’t Ask Don’t Tell“ für den Moment aufrechtzuerhalten.
Lady Gaga hatte sich in den letzten zwei Wochen so wie selten ein Star vor ihr für die Abschaffung der Regelung eingesetzt. Sie hat an mehreren Demonstrationen teilgenommen und auch ihren achtfachen Triumph bei den „MTV Music Awards“ letzte Woche dazu benutzt, sich öffentlich gegen DADT zu äußern.
Gestern Abend machte die Musik- und Modeikone sich auf ihrer Website Luft. „Die heutige Entscheidung war eine schwere Enttäuschung. Für mich und für viele junge Amerikaner. Nicht nur, weil Don’t Ask Don’t Tell von unseren Senatoren nicht abgeschafft worden ist, sondern vor allem, weil das politische Instrumentarium dazu benutzt wurde, eine öffentliche Debatte über das Thema in Amerika zu unterbinden, derer es dringend bedarf. Ich werde weiterkämpfen, ich werde nicht aufgeben. Ich stelle mich leidenschaftlich hinter die LGBT-Community und die Lesben und Schwulen in Uniform und werde versuchen, so viele junge Menschen wie möglich zu politisieren.“
Im US-Senat hatten sich gestern 56 demokratische Senatoren für eine Abstimmung über die Regelung ausgesprochen, 43 Senatoren stimmten dagegen. Um eine Anstimmung zu erzwingen, wäre eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich gewesen.
Don’t Ask Don’t Tell war von der Clinton-Regierung eingeführt worden, um ein komplettes Verbot homosexueller Lebensweisen im US-Militär zu umgehen. Die Regelung untersagt Offizieren, ihre Untergebenen nach ihrer sexuellen Orientierung zu fragen. Schwule und Lesben dürfen sich im Gegenzug jedoch auch nicht outen, wenn sie nicht unehrenhaft aus dem Militär entlassen werden wollen.
(Paul Schulz)