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Politik & Gesellschaft

Arsch in der Gummihose

Am Samstag wird bei der Rubber Week in Karlsruhe der neue Mr. RUBCLUB gewählt

Bei der Rubber Week 2011 trifft sich in Karlsruhe in diesen Tagen die schwule Fetischgemeinde. Höhepunkt: Die Wahl des Mister RUBCLUB 2011 am Samstag 

Olivier hat in seiner Amtszeit viel bewegt

Von der Fistparty an Silvester über einen Sonntagsbrunch mit dem Dresscode „Streetwear“ bis zum „Sklavenmarkt“: Seit dem 30. Dezember findet in Karlsruhe die Rubber Week 2011 statt. Veranstaltet wird sie vom RUBCLUB, Community-Partner von ICH WEISS WAS ICH TU.  Am kommenden Samstag kürt das Publikum im Culteum die künftigen Repräsentanten der europäischen Gummi-Szene – den Mr. RUBCLUB 2011 und seinen Vize.  

„Jeder hat eine Chance“, meint der noch amtierende Mr. RUBCLUB Olivier Schery – vielen gut bekannt als Rollenmodell von ICH WEISS WAS ICH TU. Er betont: „Es ist nicht entscheidend, ob du groß oder klein, alt oder jung bist. Aber du musst Lust haben, dich zu zeigen und mit den Leuten zu kommunizieren.“ Schließlich hätten die Partygäste die ganze Nacht Zeit, die Kandidaten in Augenschein zu nehmen und kennenzulernen, bevor sie sich dann gegen Mitternacht entscheiden. Kurz: „Du musst einen Arsch in der Hose haben.“ 

Starthilfe für Neugierige 

Der Arsch in der Hose – der Mut, zu seinem Fetisch zu stehen – das war Oliviers wichtigstes Thema in seinem Jahr als Würdenträger. Seine Botschaft: Traut euch raus, wenn euch Gummi, Lycra oder Sportswear anmachen! „Viele sind interessiert, aber trauen sich nicht in einen Fetischclub“, sagt Olivier, der als Mr. RUBCLUB gerade ein Jahr durch die europäischen Clubs getingelt ist.  

Um den Männern die Scheu zu nehmen, leistet der Elsässer vollen Körpereinsatz und informiert alle Neugierigen darüber, was  er selbst geil findet. Am Samstag will er in einem Workshop vorführen, wie er mit Hilfe einer Vakuumpumpe seinen Schwanz aufpumpt. Dieses medizinische Gerät ist ursprünglich für Männer mit Erektionsproblemen gedacht. Olivier demonstriert, dass man mit der Vorrichtung auch sonst viel Spaß haben kann.  

Das Engagement der RUBCLUB-Macher und ihres Mr. RUBLCUB trägt Früchte: Beim Wettbewerb am Samstag ist halb Europa am Start, die Kandidaten kommen unter anderem aus Paris, Rom, Berlin und Hamburg. Über 500 Besucher sind angekündigt. Allein bei Olivier und seinem Freund haben sich neun Übernachtungsgäste einquartiert. 

Lieber Gummi als nackt 

Das große Interesse kommt auch daher, dass es der RUBCLUB Einsteigern leicht macht. Sie können sich in einem „Gummifundus“ von Kopf bis Fuß einkleiden und für eine Nacht ausprobieren, ob sie tatsächlich ein Fetisch-Faible haben. Auf Wunsch werden sogar „Paten“ vermittelt, die beim ersten Besuch alle Fragen beantworten.  

Auch der Mr. RUBCLUB 2010 steht für Fragen bereit. Wenn Olivier mit seinem charmanten französischen Akzent über seine Vorlieben schwärmt, wird jeder zum Fetischfan: „Eine Sauna finde ich zum Beispiel nicht besonders sexy“, erzählt er dann fröhlich. „Da sehe ich ja sofort den ganzen Mann nackt. In Gummi kann ich seine Körperform nur erahnen, ich sehe die Beule zwischen seinen Beinen – das macht mich viel neugieriger als ein komplett nackter Mensch.“  

8.1., 20 Uhr, The Night Of Mister Rubclub, Culteum, Karlsruhe  

Homepage des Rubclub mit Infos zur Rubberweek