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Politik & Gesellschaft

Obama-Kondome sind keine Verhütungsmittel

IWWIT erklärt, warum sie trotzdem verkauft werden dürfen

Eine Richterin im US-Bundesstaat in New York hat bestätigt: Kondome mit politischen Botschaften dürfen weiter verkauft werden

Das Obama Kondom

Jose Andur ist erleichtert. Der Straßenhändler darf weiter Kondome mit den Konterfeis von Präsident Obama, Senator John McCain und Sara Palin verkaufen. Das war ihm vor fast zwei Jahren während des US-Wahlkampfs untersagt worden, weil er keine Erlaubnis zum Betreiben eines Geschäftes hatte. Die Stadtverordnung von New York schreibt vor, dass auch fliegende Händler eine solche brauchen, besonders wenn sie „Hygieneartikel“ anbieten..

Außer Jose Andur. Denn jetzt wurde höchstrichterlich festgestellt: was er verkauft, sind keine Verhütungsmittel. Es sind politische Pamphlete. Auf den Kondomen kann der Käufer neben einem Bild von John Mc Cain zum Beispiel lesen: „Old, but not expired“ (Alt, aber nicht abgelaufen), neben Sarah Palin steht „When abortion is not an option“ (Wenn Abtreibung verboten ist) und Präsident Obama wirbt mit seinem Gesicht und dem Satz „Hope is not a form of protection“ (Hoffnung ist kein guter Schutz) für Safer Sex.

Das Sarah Palin Kondom

Gewöhnlich darf nur auf Bekleidung, Tassen und ähnlichem mit politischen Botschaften gearbeitet werden, aber Richterin Lynn R. Kottler stellte fest:

„Der vernunftbegabte Käufer dieser Kondome, wird sie wahrscheinlich nicht kaufen, um sich damit beim Sex zu schützen, gedanklich zweckentfremdet sie also schon vor dem Kauf. Der vernunftbegante Käufer erwirbt das vom Angeklagten vertriebene Gut wegen seiner politischen Botschaft.“ Deswegen seien die Kondome eben nicht als Kondome zu verstehen. „Vielmehr handelt es sich um Material wie Flyer oder Flugblätter“, schreibt Kottler in ihrem Urteil.

Die Kondome sind medizinisch geprüft und eigentlich voll einsatzfähig. Aber dafür sind sie fast zu schade, findet Jose Andur.

(pasch)