Style ist nicht alles, aber der Life Ball ohne Style – das wäre nix. Am 17. Juli öffnet das Wiener Rathaus wieder seine Tore für das größte und bunteste HIV/Aids-Benefiz Europas. Die Vorschriften, pardon: Anregungen für den guten schrillen Stil liegen bereits vor.
Schick sein allein reicht nicht. Wenn einmal im Jahr das Wiener Rathaus seine Säle für Europas größtes HIV/Aids-Benefizevent öffnet, soll es so bunt und fantasievoll wie möglich sein.Die meisten der Besucher bekommen das auch hin. Aber eben nicht alle. Und da man mit Jeans, Turnschuhen und T-Shirt nicht reinkommt, gibt es auch in diesem Jahr wieder Hilfe mit der Life-Ball-Style-Bibel.
„Das Schaffen eines aufregenden Kostüms für den Life Ball soll als Signal gegen Engstirnigkeit und Biederkeit verstanden werden. Euer Auftritt soll spektakulär, opulent, glamourös, fantasievoll sein und auch Konventionen provozieren“, heißt es in der Anleitung zum Thema Dresscode.
Die Mühe wird belohnt mit einem Rabatt von 50 Prozent auf den regulären Eintrittspreis. „Wenn Euer Styling besonders kreative Symbole für den Kampf gegen AIDS oder für Safe Sex beinhaltet, habt Ihr einen Bonus bei der Style Police“, locken die Organisatoren zusätzlich – und versprechen den Zugang zum VIP-Bereich.
Für die Style-Bibel wurden vor ein paar Monaten zahlreiche Makeup- und Bodypainting-Spezialisten, Kostümdesigner, Friseure, Bühnendekorateure nebst Fotografen und Models eingeladen, um ein paar kreative Ideen zum diesjährigen Motto des Life Balls zu entwickeln. 2009 stand das Wasser als eines der vier Elemente im Mittelpunkt, diesmal geht es um die Erde: „Sow the seeds of solidarity“ („Sähe den Samen der Solidarität“).
Rüschen, Korsetts, Ballröcke, Perücken: Die gezeigten Beispiele sind barock und pompös. Das simpelste Kostüm ist da noch das Motiv des Atlas, der ja bekanntlich der Träger der Welt ist. Außer Lackschuhen und Strümpfen trägt der Herr nur noch eine große Kugel auf dem Kopf. Aber auch der Herr mit dem eng anliegenden Federbeinkleid samt Laub-Kopfschmuck wirkt überaus anregend.
(Christian Scheuss)