Die These, dass das Risiko, eine HIV-Infektion weiterzugeben recht hoch ist, wenn die eigene Infektion noch nicht zu lange zurück liegt, ist bereits durch viele Untersuchungen belegt. Eine neue Studie konnte diesen Zusammenhang jetzt noch einmal ganz deutlich herausarbeiten und untermauern.
Das Onlineportal aidsmap stellte am Montag die Ergebnisse einer amerikanischen Untersuchung vor, die im wissenschaftlichen Journal „AIDS“ gerade veröffentlicht worden ist. Man konnte insgesamt 24 schwule Männer identifizieren und befragen, die sich erst vor kurzer Zeit mit HIV infiziert hatten. Sie konnten die Personen benennen, von denen mutmaßlich die Infektion her rührte. Auch diese wurden kontaktiert und konnten dazu bewegt werden, sich an der Studie zu beteiligen.
Es wurde jeweils die Viruslast aller Personen bestimmt und auch genetisch überprüft, ob das HI-Virus tatsächlich von der genannten Kontaktperson stammen kann. Bei rund zwei Dritteln der Überträger konnte festgehalten werden: Auch sie hatten sich die Infektion erst kürzlich eingefangen.
Die Zahl der Viren im Blut, auch als Viruslast bezeichnet, ist zu Beginn des Infektionsverlaufes besonders hoch, bevor das Immunsystem HIV zumindest für eine Weile wieder in Schach halten kann. Das, und die Tatsache, dass es nach wie vor eine Dunkelziffer von Menschen gibt, die von ihrer Infektion nichts ahnen, führt dazu, dass das Risiko in dieser Phase bei ungeschütztem Sex besonders hoch ist.