ICH WEISS WAS ICH TU feiert 15 Jahre schwule Prävention

13. Oktober 2023

Berlin, 13. Oktober 2023

Heute wird ICH WEISS WAS ICH TU 15 Jahre alt. Wir sind stolz, feiern – und haben in nächster Zeit viel vor.

Vor 15 Jahren setzte die Deutsche Aidshilfe mit ICH WEISS WAS ICH TU ein international bahnbrechendes Zeichen: Da ging es nicht einfach um Kondomwerbung, sondern die Kampagne trat mit authentischen „Rollenmodellen“ aus dem prallen schwulen Leben für ein selbstbestimmtes und erfülltes schwules Leben ein.

Zum Jubiläum sagt Jonathan Gregory, Leiter von ICH WEISS WAS ICH TU: 

„15 Jahre IWWIT heißt 15 Jahre Kampf für Emanzipation und ein erfülltes schwules Leben. Prävention und Aktivismus gehen Hand in Hand. Wenn wir Angst vor Angriffen auf der Straße haben müssen, gehen wir auf die Straße und demonstrieren. Wir sind laut und manchmal auch unbequem. Unsere Kampagne nimmt die Lebensverhältnisse und Gesundheit ganzheitlich in den Blick. Wir wollen nicht nur vor Krankheiten schützen, sondern dass es uns allen gut geht.“

IWWIT steht dabei für Akzeptanz, will niemanden bevormunden oder Vorschriften machen. Kampagnenleiter Jonathan Gregory weiter:

„Prävention bedeutet, Menschen da zu unterstützen, wo sie sind – in genau dem Leben, für das sie sich entscheiden. Wir kennen keine Tabus. Wir sprechen offen über Gruppenfick, Pornosucht, Lust und Risiken des Drogenkonsums, Sexwork und vieles mehr. Wir wollen mit Lust und Freude dazu beitragen, dass Menschen gut informiert und stark sind. Damit auch in 15 Jahren möglichst viele sagen können: ICH WEISS WAS ICH TU!“

Selbstbewusst schwul leben

Das Ziel von ICH WEISS WAS ICH TU war von Anfang an klar: Schwule Männer sollten gut aufgeklärt und selbstbewusst Entscheidungen über ihr (Sex-) Leben treffen können und dürfen.

Wir informieren über Schutz vor HIV und Geschlechtskrankheiten und verstehen Prävention und Gesundheit zugleich ganzheitlich. Denn wir wissen: Nur wer selbstbewusst ist und Wertschätzung erfährt, kann gesund und zufrieden leben.

Psychisches Wohlbefinden ist daher ebenso Thema wie der Umgang mit Diskriminierung. Wir informieren und unterstützen auch zu Themen des schwulen Lebens wie Coming-out, Chemsex oder Fetisch.

Dabei ist in den letzten Jahren alles immer vielfältiger geworden: Wo früher nur das Kondom vor HIV schützte, haben wir heute Safer Sex 3.0 mit der PrEP und Schutz durch Therapie.

Mit der Community, deren Teil wir sind, achten auch wir immer mehr auf Vielfalt: Ob geschlechtliche oder sexuelle Identität, Hautfarbe oder Körperform: Wir treten Ausgrenzung entgegen und sind für alle Menschen in unserer Community da.

Zu aktuellen Themen wie Mpox, Flucht queerer Menschen aus der Ukraine oder seelischen Verletzungen durch rechtspopulistische Kräfte waren und sind wir selbstverständlich am Start: Wir reagieren, informieren, unterstützen, widersprechen.

Nicht zuletzt sorgen mehr als 30 Menschen in unserem ehrenamtlichen Kampagnenteam dafür, dass wir in der Community präsent und für alle da sind, die uns brauchen – vor Ort in der Szene und online. Dafür sagen wir anlässlich unseres Jubiläums: Danke, danke, danke!

Ein Blick auf iwwit.de und unsere Social-Media-Kanäle zeigt die ganze Vielfalt. Aber damit nicht genug: Wir arbeiten an einem umfassenden Relaunch, werden die Vielfalt schwulen und queeren Lebens bald noch mehr abbilden und feiern. Damit IWWIT bleibt, was es seit 15 Jahren ist: Die Anlaufstelle für alle Fragen rund um schwule Gesundheit im Herzen der Community.

IWWIT wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gefördert. Seit 2008 informiert die Kampagne ihre Zielgruppen und regt zur Kommunikation über Sexualität, Safer Sex und queeres Leben an.