Neben dem Kondom gibt es heute weitere Safer-Sex- Methoden zum Schutz vor HIV, nämlich die PrEP und Schutz durch Therapie. Welche Safer-Sex-Methode (gerade) zu dir passt, entscheidest
du. Du musst dich nicht ein für alle Mal festlegen, sondern kannst je nach Situation und Lebensphase entscheiden. Außerdem kannst du auch mehrere Methoden anwenden.
Achte auf:
– die Qualität: das Kondom sollte zum Beispiel ein CE-Zeichen haben
– eine unbeschädigte Verpackung und das Haltbarkeitsdatum
– die richtige Aufbewahrung: Gummis vor Hitze (z.B. direkter Sonne) und Druck schützen – deshalb nicht längere Zeit im Portemonnaie oder in der Hosentasche aufbewahren.
– Immer reichlich Gleitgel (wasserlöslich oder auf Silikonbasis) benutzen, damit das Kondom nicht reißt. Fette und Öle wie Vaseline oder Massageöl beschädigen das Gummi.
Externes Kondom:
Erst das Gummi über den steifen Schwanz ziehen, dann das Gleitgel außen auf dem Kondom verteilen.
Internes Kondom:
Gleitgel innen und außen auf dem Kondom verteilen.
– Für jede*n Sexpartner*in ein neues Kondom nehmen.
– Ab und zu prüfen, ob das Gummi noch richtig sitzt.
– Bei langem, heftigem Sex Kondom wechseln.
– Nach dem Ficken den Schwanz rausziehen, solange er noch steif ist, und dabei das Gummi festhalten.
HIV-Medikamente unterdrücken die Vermehrung von HIV im Körper. HIV kann dann beim Sex nicht übertragen werden.
Voraussetzung dafür ist, dass die Medikamente zuverlässig eingenommen werden und die Therapie wirkt. Das wird regelmäßig ärztlich kontrolliert.
Bei einer PrEP nehmen HIV-negative Menschen HIV-Medikamente ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Die Kosten für die PrEP und die Checks werden von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
Wichtig ist die richtige Anwendung:
Nach ungeschütztem Analverkehr (z.B. ohne Kondom, PrEP längere Zeit nicht korrekt eingenommen) mit hohem HIV-Risiko kann eine vierwöchige „PEP“ mit HIV-Medikamenten eine HIV-Infektion meistens verhindern.
Verschrieben werden kann eine PEP z.B., wenn dein*e Sexpartner*in HIV-positiv ist und keine wirksame Therapie macht oder wenn du seinen*ihren HIV-Status nicht kennst.
Wichtig ist, dass du dir so schnell wie möglich die PEP-Tabletten holst – möglichst innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem InfektionsrisikoDas Infektionsrisiko beschreibt die Wahrscheinlichkeit, sich mit einem Krankheitserreger anzustecken – zum Beispiel mit Viren, Bakterien oder Parasi… Mehr.
Zurzeit wird darüber diskutiert, inwiefern die vorbeugende Einnahme des Antibiotikums Doxycyclin zum Schutz vor Syphilis, Chlamydien und Tripper (Gonorrhöe) sinnvoll sein kann. Diese ArtDie Abkürzung ART steht für antiretrovirale Therapie. • Sie bezeichnet die Behandlung einer HIV-Infektion mit speziellen Medikamenten, die die Ver… Mehr der Prophylaxe wird je nach ArtDie Abkürzung ART steht für antiretrovirale Therapie. • Sie bezeichnet die Behandlung einer HIV-Infektion mit speziellen Medikamenten, die die Ver… Mehr der Einnahme „Doxy-PEP“ beziehungsweise „Doxy-PrEP“ genannnt. Einige Menschen mit hohem Risiko praktizieren sie bereits.
Doxycyclin kann tatsächlich bei manchen Menschen die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von Syphilis und Chlamydien reduzieren. Bei Tripper (Gonorrhöe) hingegen wirkt es in Europa nicht, weil der Erreger bereits Resistenzen gegen dieses Medikament gebildet hat.
Wichtig: Wer über die vorbeugende Einnahme von Doxycyclin nachdenkt, sollte sich gut informieren und ärztlichen Rat suchen.
Neben HIV gibt es noch andere Geschlechtskrankheiten wie z.B. Tripper, Syphilis oder Chlamydien. Kondome senken das Risiko einer Ansteckung, bieten aber keinen vollständigen Schutz.
Wir empfehlen: Lass dich mindestens einmal im Jahr auf andere Geschlechtskrankheiten checken. Testen lassen kannst du dich in vielen regionalen Aidshilfen, Gesundheitsämtern, bei Ärzt*innen oder bei regionalen
Auf Beratung findest du Serviceangebote vor Ort, zum Beispiel PEP-Stellen, persönliche Beratung und Orte, wo du dich auf HIV und andere Geschlechtskrankheiten testen lassen kannst.
Der Gay Health Chat bietet Beratung für Schwule und andere Männer (cisCis oder cisgeschlechtlich beschreibt Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wur… Mehr und transTrans (kurz für transgeschlechtlich oder transident) beschreibt Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ih… Mehr), die Sex mit Männern haben: anonym, vertraulich, kompetent und auf Deutsch oder Englisch.
Die Beratenden sind speziell geschult und arbeiten haupt- oder ehrenamtlich bei einer Mitgliedsorganisation der Deutschen Aidshilfe
e.V., der Aids-Hilfe Schweiz oder den Aidshilfen Österreichs