💊 Schneller Rausch:
Slamming heißt, Drogen beim Sex zu spritzen – für einen intensiven Kick.
⚠️ Hohes Risiko:
Es drohen Infektionen, Überdosierung und Gefäßschäden.
⛑️Safer Use zählt:
Immer sterile Einweg-Utensilien benutzen und nichts teilen.
👨⚕️ Hilfe holen:
Bei Problemen oder Fragen gibt’s vertrauliche Beratung – du bist nicht allein.
Was bedeutet Slamming?
Slamming ist Szene-Slang und meint das Injizieren (Spritzen) von Drogen beim Sex – häufig in MSM und queeren Communities. Das Ziel: ein intensiveres High, mehr Lust, längere Sessions. Besonders verbreitet ist Slamming bei Substanzen wie Crystal Meth („Tina“), 3-MMC, Speed oder Koks. Aber auch Potenzmittel werden manchmal geslammt. Wichtig: Slamming ist immer Teil von Chemsex – also Sex unter Einfluss von Drogen.
Slamming von Drogen
Beim Slamming werden Drogen wie Crystal Meth (Tina), Speed, 3-MMC oder Koks direkt in die Vene gespritzt. Das sorgt für einen schnellen, heftigen Kick – aber auch für hohe Risiken: Infektionen, Überdosierung, Gefäßschäden.
Slamming von Potenzmitteln
Manche slammen auch Potenzmittel wie Viagra oder andere PDE-5-Hemmer, um länger durchzuhalten. Aber: Auch hier gibt’s Risiken – von Kreislaufproblemen bis zu gefährlichen Wechselwirkungen mit anderen Substanzen.
Sicher slammen: Vorbereitung, Hygiene und Umgang mit Spritzen
Slammen ist nie risikofrei, aber du kannst einiges tun, um dich und andere zu schützen.
| Phase | Safer-Use-Empfehlungen |
|---|---|
| Vor dem Slammen |
|
| Während dem Slammen |
|
| Nach dem Slammen |
|
Slamming im Kontext von Chemsex
Slamming ist eng mit Chemsex verbunden, also Sex unter Drogen, oft in längeren Sessions, mit wechselnden Partnern und viel Körperkontakt. Das Ziel: Maximale Lust, Kontrollverlust, neue Erfahrungen. Aber: Die Risiken steigen mit jeder Substanz, jedem Slam.
Risiken beim Slammen
Beim Slamming können gleich mehrere Risiken zusammenkommen, die richtig gefährlich werden können. Das Teilen von Nadeln oder ungeschützter Sex öffnet Infektionen wie HIV, Hepatitis und anderen STIs Tür und Tor. Wenn die Spritze nicht sauber ist oder die Einstichstelle nicht desinfiziert wurde, sind Abszesse und Gefäßverletzungen keine Seltenheit. Besonders tückisch: Die Wirkung kommt direkt und heftig, was die Gefahr einer Überdosierung massiv erhöht.
Wer verschiedene Substanzen mischt, setzt sich noch größeren Risiken aus – der Körper kann schnell überfordert sein. Und auch der Kopf bleibt nicht verschont: Abstürze, Paranoia oder Kontrollverlust sind keine Seltenheit nach einer langen Session. Slamming ist also alles andere als harmlos und sollte nie auf die leichte Schulter genommen werden.
Notfall beim Slammen – was tun?
Wenn beim Slammen plötzlich etwas schiefgeht, zählt jede Minute. Bei schweren Symptomen gilt: Session sofort beenden, nicht allein lassen, Hilfe holen.
⚠️ Wichtige Warnzeichen
- Atemnot oder sehr flache, langsame Atmung
- Bewusstlosigkeit oder kaum ansprechbar
- Starke Brust-, Kopf- oder Bauchschmerzen
- Starke Schwellungen (z. B. an Einstichstellen) oder Rötungen
- Hohes Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit, Krampfanfälle
Wenn eines dieser Zeichen auftritt, ist das ein medizinischer Notfall.
🚑 Sofortmaßnahmen im Notfall
- Session sofort abbrechen. Musik leiser, Licht an, keine weiteren Dosen oder Substanzen geben.
- Betroffene Person nicht allein lassen. Jemand bleibt immer bei ihr.
- 112 anrufen – lieber einmal zu viel als zu wenig.
Sag kurz:- Wo ihr seid
- Was genommen wurde (wenn bekannt)
- Welche Symptome vorliegen (z. B. „bewusstlos“, „atmet schlecht“)
- Bei Verdacht auf HIV-Risiko (z. B. Blutkontakt, geteilter Spritzbesteck, ungeschützter Sex): so bald wie möglich eine Stelle für HIV-PEP (Postexpositionsprophylaxe) kontaktieren (Klinik, Notaufnahme, HIV-Schwerpunktpraxis).
⛑️ Erste Hilfe: Was du konkret tun kannst
- Bewusstsein & Atmung prüfen:
Leicht ansprechen, vorsichtig schütteln. Atmet die Person normal? Wenn du dir unsicher bist, sag das am Telefon der 112. - Bewusstlos, aber Atmung vorhanden:
In die stabile Seitenlage bringen, Kopf leicht überstrecken, Atemwege freihalten. - Keine Atmung erkennbar:
Die Rettungsleitstelle 112 kann dich Schritt für Schritt durch Wiederbelebungsmaßnahmen führen. Anweisungen genau befolgen. - Enge Kleidung lockern:
Hose, Hemd, Gürtel etwas öffnen, damit die Person besser atmen kann. - Nichts zu essen oder trinken geben und keine weiteren Drogen oder Medikamente nachschieben.
- Infos bereithalten:
Welche Substanzen, wie viel, auf welche Weise (geslammt, geschnupft, geschluckt) und seit wann? Falls möglich, Verpackungen bereitlegen.
🧭 Nach dem Notfall
- Medizinische Nachkontrolle wahrnehmen, wenn im Krankenhaus oder in der Praxis empfohlen.
- HIV- & STI-Tests planen, wenn es zu ungeschütztem Sex, geteilten Nadeln oder Blutkontakt gekommen ist.
- Beratung nutzen: Chemsex-, Drogen- oder Aidshilfe-Beratungsstellen können beim Aufarbeiten der Situation helfen – anonym und ohne Verurteilung.
- Über safer Alternativen nachdenken: Dosis anpassen, Substanzen reduzieren oder andere Konsumformen wählen kann das Risiko beim nächsten Mal senken.
FAQ – Häufige Fragen zum Thema Slamming
Slamming beschreibt das Injizieren von Drogen direkt in die Vene während sexueller Aktivitäten – meist im Rahmen von Chemsex, also Sex unter Einfluss von Substanzen. Besonders in queeren Communities ist Slamming verbreitet, weil der Rausch intensiver und die Lust gesteigert wird.
Beim Slamming steht der sexuelle Kontext im Vordergrund: Es geht um das gemeinsame Injizieren von Drogen beim Sex, oft in längeren Sessions. „Spritzen“ meint dagegen das Injizieren von Drogen allgemein, ohne Bezug zu Sex oder Chemsex.
Beim Slammen gibt es ein erhöhtes Risiko für Infektionen wie HIV und Hepatitis, weil Nadeln und Zubehör manchmal geteilt werden. Auch Gefäßverletzungen, Überdosierung und psychische Abstürze kommen häufiger vor – vor allem, wenn mehrere Substanzen kombiniert werden und die Hemmungen sinken.
Du kannst Risiken minimieren, indem du immer steriles Einweg-Equipment benutzt und nichts teilst. Fang mit einer niedrigen Dosis an und steigere langsam. Achte auf ein sicheres Umfeld, mach Pausen und kümmere dich nach der Session um dich und andere.
Typische Warnzeichen sind starke Schmerzen, Schwellungen, Fieber, Atemnot oder Bewusstlosigkeit. Dann gilt: Session sofort abbrechen, nicht allein bleiben und im Zweifel medizinische Hilfe holen – lieber einmal zu viel als zu wenig.
Safer Sex mit Kondomen und Handschuhen, regelmäßige Tests und ggf. PEP oder PrEP helfen, das Risiko zu senken. Sprich offen mit deinen Partnern über Schutz und Grenzen.
Nutze immer sterile Einweg-Utensilien, wasch dir gründlich die Hände und desinfiziere die Einstichstelle. Teile niemals Spritzbesteck, auch nicht Wasser, Filter oder Löffel.
Kühle die betroffene Stelle und beobachte sie. Wenn die Beschwerden stark sind oder Fieber dazukommt, solltest du unbedingt ärztliche Hilfe suchen.
Drück einen Tupfer auf die Einstichstelle, entsorge Nadeln und Spritzen sicher und wasch dir die Hände. Nadeln niemals wiederverwenden oder recappen.
Ja, viele Substanzen lassen sich auch nasal oder oral konsumieren. Das ist deutlich weniger riskant – trotzdem gilt: Gut informieren und auf Safer Use achten.
Vertrauliche und anonyme Unterstützung findest du bei der Deutschen Aidshilfe, lokalen Aidshilfen und Drogenberatungen. Egal ob Fragen, Sorgen oder Notfälle – hier bist du richtig.
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