Welt-Aids-Tag 2025
Was können wir heute von der selbstbestimmten Aufklärungsarbeit der 1980er und 90er-Jahre lernen? Im Schwulen Museum Berlin gibt es dazu wissenschaftliche Perspektiven und einen Dialog zwischen den Generationen.
„Druck machen!“ – unter diesem Titel laden die schwule Präventionskampagne der Deutschen Aidshilfe ICH WEISS WAS ICH TU, das Schwule Museum Berlin und die Universität der Künste Berlin ein zu einer gemeinsamen Veranstaltung zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember 2025. Die Veranstalter wollen zeigen: Aufklärungsarbeit in den 1980er und 90er-Jahren zu HIV/Aids war kraftvoll und wir können daraus viel für den Umgang mit zukünftigen Pandemien lernen.
„Druck machen!“
Podium und Performances
01.12.2025, 19 Uhr (Einlass 18:30 Uhr)
Schwules Museum Berlin
Welt-Aids-Tag: Mehr als Erinnern!
Der Welt-Aids-Tag ist ein Tag des Gedenkens an die Opfer von Aids und der Solidarität mit HIV-positiven Menschen weltweit. Angesichts drastischer Kürzungen bei globalen Maßnahmen gegen HIV hat der Tag in diesem Jahr eine besondere Dringlichkeit: Millionen Menschen könnten an Aids sterben, weitere Millionen sich neu infizieren.
Vor diesem Hintergrund ist es geboten, Erinnerung und Prävention miteinander zu verbinden.
Jonathan Gregory, Leitung von ICH WEISS WAS ICH TU:
„Erinnern heißt Verantwortung übernehmen – für die, die gegangen sind, und für die, die heute leben. Prävention gelingt nur im Gespräch zwischen den Generationen:
Wenn Wissen weitergegeben, Erfahrungen geteilt und Perspektiven ernst genommen werden.“
Während viele jüngere Menschen die Anfangszeit von HIV nur aus historischen Darstellungen kennen, sind für ältere Generationen die politischen Kämpfe um Information, Prävention und selbstbestimmten Schutz noch präsent. Die Frage nach einem konstruktiven Austausch zwischen diesen Perspektiven bildet den Ausgangspunkt erfolgreicher Präventionsarbeit der Zukunft.
Lernen aus den 80ern
Im Rahmen von „Druck machen!“ arbeiten Studierende der Universität der Künste Berlin gemeinsam mit Professorin Franziska Morlok und Kurator Michael Annoff heraus, wie Präventionsarbeit in Zeiten der 1980er und 90er-Jahre möglich war, in denen Information noch ohne Internet durch persönliche Netzwerke verbreitet wurde und nicht digital „viral“ ging. Ihre Erkenntnisse und Ausarbeitungen präsentieren sie am Welt-Aids-Tag im Schwulen Museum unter dem Motto: „Spread the Word, not the Virus!“
Dabei lautet eine spannende Frage: Was können wir heute daraus lernen?
Im Zentrum der Veranstaltung am 1. Dezember steht ein generationenübergreifender Dialog. Unter der Moderation von Michael Annoff treten Eugen Januschke vom Schwulen Museum, Jonathan Gregory und Ahmet Sitki Demir von ICH WEISS WAS ICH TU in Austausch mit Mitgliedern der queeren und positiven Communitys. Die zentrale Frage: Wie können unterschiedliche biografische Erfahrungen in ein gemeinsames Erinnern und in zukünftige Prävention einfließen?
Das Projektteam „Druck machen!“, Luka Löhner, Lea Verholen, Jonas Gerber und Prof. Franziska Morlok, stellt in diesem Rahmen vor, was sie im Archiv des Schwulen Museums vorgefunden haben. Birol Işık und Prof. Dr. Zülfukar Çetin erinnern unter anderem an die Arbeit des AIDS Danışma Merkezi. Hava Erica Zeytin berichtet von ihrem generationsübergreifenden Austausch mit Tsepo Bollwinkel. Lexie Fosså vom YouthWork-Team der Berliner Aids-Hilfe spricht über die Motivation, sich als junger Mensch in der Aids-Hilfe zu engagieren.
Abgerundet wird der Abend durch Performances von Vivienne P. Lovecraft.
Mehr Informationen zur Veranstaltung „Druck machen!“ unter: iwwit.de/druck-machen
schwulesmuseum.de/veranstaltung/druck-machen-hiv-aids-gestern-und-heute-gedenken/
Projektträger und Kooperation
„Druck machen!“ ist ein Projekt der schwulen Präventionskampagne ICH WEISS WAS ICH TU (IWWIT) der Deutschen Aidshilfe in Kooperation mit Michael Annoff, dem Schwulen Museum Berlin und der Universität der Künste Berlin.
Gefördert wird IWWIT durch das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit.