Zum Weltgesundheitstag am 07. April 2024 veröffentlichen wir im Rahmen unserer #MyMentalMe-Kampagne das Video "Queer Community Spoons". Das Ziel: über psychisches Wohlbefinden reden.
Wie geht es dir? Was brauchst du? Wie können wir psychische Energie gewinnen? Um diese Fragen geht es in dem Video "Queer Community Spoons".
In der Löffel-Theorie verwendet Christine Miserandino Löffel als Symbol für begrenzte Energie: unterschiedliche Menschen brauchen für die gleichen Aktivitäten unterschiedlich viel Energie.
Wir erweitern die Löffel-Theorie mit einer queeren Perspektive. Coming-out, Leben mit HIV, Vorurteile oder Ausgrenzung verlangen queeren Menschen nochmal mehr Energie ab als von Menschen ohne diese Erfahrungen.
Die Löffel-Theorie erinnert uns daran, dass psychische Gesundheit genauso wichtig ist wie körperliche Gesundheit. Indem wir unsere Bedürfnisse und Herausforderungen als queere Menschen besser verstehen, darüber sprechen und Solidarität zeigen, können wir unsere Communitys stark, liebevoll und unterstützend gestalten.
Glücklicherweise gibt es verschiedene Wege, wie jeder von uns auf sich und den persönlichen Energiehaushalt Acht geben, die eigenen Ressourcen an Energie wieder auffüllen und somit Löffel zurückgewinnen kann.
MyMentalMe - Let's talk about psychisches Wohlbefinden
Body Image
Gefühle und Gedanken über die eigene Körperästhetik bzw. die Selbstwahrnehmung und Bewertung des eigenen Körpers. Sich unwohl zu fühlen, ist okay. Es steht jeder Person frei, ob und wie sie den eigenen Körper verändern möchte. Und: Wir brauchen mehr Körper-Diversität und eine Normalisierung unterschiedlicher Körper.
Lies Artikel zum Thema in unserem Magazin:
„Ein paar Kilo zunehmen ist absolut okay“ – Körperbild-Stress bei Schwulen
Früher wog Billy rund 40 Kilo mehr. Wie er sich in dieser Zeit selbst gesehen und was er in der Szene erlebt hat, beschreibt er im Interview. Und auch wenn der Sport heute zu seinem Leben gehört, weiß er, dass ein attraktiver Körper nicht alles ist! (2014)
Coming Out
Coming soon? Coming-out bedeutet nicht, dass es soon kommen muss! Jeder Mensch hat seinen eigenen Zeitpunkt. You are enough. Even if the only person you come out to today is yourself. Es ist okay, dass du viele Gedanken hast und dies deinen Alltag einnimmt. Es kann helfen sich gegenüber Vertrauenspersonen wie Freund*innen zuerst zu öffnen. Versuche dein mentales Fass vor dem Überlaufen zu bewahren, in dem du dir die Zeit nimmst, die du brauchst. Du bist wertvoll, egal für welchen Weg du dich entscheidest. Tipp: Bereite dich auf die Situationen vor. Wo fühlst du dich am wohlsten? Es kann helfen zuerst allgemein über das Thema LGBTQIA+ zu sprechen.
Substanzkonsum
Zu Drogen- und Suchtberatung findest du hier Anlaufstellen bei dir vor Ort.
Bei Drugscouts findest du weitere ausführlichere Tipps für den Drogennotfall.
Mehr dazu: iwwit.de/drogen
Depression & Burn-Out
Depressionen und Angstzustände kommen bei schwulen und bisexuellen Männern doppelt so häufig vor wie bei heterosexuellen. Warum ist das so?
Minoritätenstress
Vielfältige Arten von Diskriminierung
allgemeine Risikofaktoren oz.B. Unsicherheit und Furcht vor dem Coming-Out
Vulnerabilisierung vor dem Coming-out durch geschlechtsrollenuntypisches Verhalten. Auf "geschlechteruntypisches" Verhalten wird in der Kindheit bei Jungen meist sehr negativ reagiert, was die Betroffenen negativ prägen kann.
Minderheiten-Stress-Modell
Wusstest du, dass Sexuelle Minderheiten sind besonderen psychischen Stressoren ausgesetzt (Bspw. Diskriminierung oder Angst vor Ablehnung) Dieser Minoritätenstress entsteht durch gefestigte gesellschaftliche Strukturen und Einstellungen -> man kann sich ihnen nicht entziehen Belastungen wirken permanent und erfordern ständige Auseinandersetzung -> Wirken zusätzlich zum "normalen" Altagsstressoren. Diese dauerhaften Belastungen wirken sich bei einigen negativ auf das psychische Wohlbefinden aus -> Was zu Depression oder Burnout führen kann.
Wenn es dir zuviel wird, erinnere dich:
Spreche (wenn du magst) mit dir nahestehenden Personen über deine Gefühle
Du bist nicht alleine!
Suche dir professionelle Unterstützung
Nehme deine Symptome und Gefühle ernst!
Deine Geschichte und dein Wohlbefinden zählen!
Erfahre mehr zum Thema in unserem Magazin:
"Wie ein Burn-out Renés Leben veränderte."
René hatte vor vier Jahren ein Burn-Out. Im Interview spricht er über die Überlastung, den Alltag in der Tagesklinik und die Auszeiten, die er sich heute gönnt. (2014)
"Thilo und sein Leben mit der Depression"
Thilo ist HIV-positiv und hatte eine Depression. Inzwischen ist sie überstanden. In der Reportage erfahrt ihr, wie er aus der Krise kam und wie es ihm heute geht. (2014)
"Depression – die unbekannte Volkskrankheit"
Von Philip Eicker
Depressionen und Angstzustände kommen bei schwulen und bisexuellen Männern doppelt so häufig vor wie bei heterosexuellen. Eine Ursache sind wahrscheinlich die vielen Diskriminierungserlebnisse, mit denen sie zurechtkommen müssen. Das belastet nicht nur persönlich, sondern torpediert auch die HIV-Prävention. Daten dazu liefern nun die Ergebnisse der Pilotstudie „Wie geht’s Euch?“ (2013)
Therapie, Hilfesystem, Medikamente
Jede*r hat ein eigenes Hilfesystem - woraus besteht deins?
Mit Freund*innen oder Familie reden
Mit dem*der Hausärzt*in sprechen
Eine*n Therapeut*in aufsuchen
Einer Selbsthilfegruppe beitreten
Lokale Beratungsstelle aufsuchen
Beim Hilfetelefon anrufen
Was tun, wenn ich sofort Hilfe möchte?
Über diese kostenlosen Hilfetelefone erreichst du geschulte Menschen, die dich auch anonym beraten können!